Gaby Weidmann steht kurz vor ihrer Rente. Zeit, auf ihre 17 Jahre bei der Vivazzo Stiftung zurückzublicken: Auf Entwicklungen der Bewohnenden, die steigende Administration und den Brand in der WG Akazie.
Als Gaby Weidmann, stv. Leitung Wohngruppen, die Türe zur WG Weide öffnet, winkt sie direkt in Richtung Küchentisch: «Setz dich schon mal, ich bin gleich bei dir». Mit zwei Gläsern Wasser in den Händen nimmt sie Platz. Auf die Frage nach ihren Anfängen in der Stiftung antwortet sie: «Ich habe von Anfang an auf den Wohngruppen gearbeitet».
Ursprünglich machte sie jedoch eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete in einer Handelsfirma, bevor sie als selbständige Filmschaffende tätig war. «In den sozialen Bereich kam ich durch einen Arbeitskollegen, der mich auf die Arbeit in der Nachtschicht aufmerksam machte.», erzählt Gaby. Zuerst habe sie so in einem Pflegezentrum gearbeitet und dann ziemlich schnell in den Bereich Psychiatrie gewechselt. Anschliessend folgte die Anstellung in der Vivazzo Stiftung.
Erfüllende Arbeit mit den Bewohnenden
Als Quereinsteigerin begann Gaby in den begleiteten Wohngruppen. «Ein Jahr später bot mir Pascy die Möglichkeit für die Ausbildung zur Sozialpädagogin an. Ich konnte meinen Wissenstand erweitern und die Theorie in die Praxis umzusetzen. Nach kurzer Zeit realisierte ich, dass Theorie und Praxis nicht immer übereinstimmen», lacht Gaby. Sie würde die Ausbildung wieder machen und kann es allen empfehlen: «Ich habe gerne gelernt und war stets offen für Neues».
Wenn sie auf die letzten 17 Jahre zurückblickt, bleibt ihr die tägliche Arbeit mit den Bewohnenden sowie mit dem Team in bester Erinnerung. «Jeder Tag ist anders. Ich finde es bereichernd, dass wir Menschen auf ihrem Weg begleiten können. Es machte mir Freude, die Bewohnenden zu unterstützen.»
Gute Kultur und mehr Bürokratie
Die Kultur der Stiftung und die gute Zusammenarbeit mit Pascy sowie dem Team ist für Gaby ein wichtiger Grund, warum sie so lange geblieben ist. «Die Wertschätzung, die einem entgegengebracht wird, ist keine Selbstverständlichkeit. Pascy als Chefin hat mich gefördert und mir Verantwortung übertragen, die ich gerne annahm. Die Kultur der Stiftung finde ich gut», betont sie. In den 17 Jahren sei sie gerne zur Arbeit gekommen.
Gaby konnte in all den Jahren viele Veränderungen in und um die Stiftung beobachten: «Die Bürokratie hat wirklich zugenommen», lächelt sie verschmitzt. Durch die Zunahme der Administration, haben wir weniger Zeit für die Bewohnenden». Trotzdem sieht sie die Entwicklung der letzten Jahre positiv: «Wir sind mit der Zeit gegangen und haben uns vorwärts bewegt.»
Prägender Hausbrand
Ein prägendes Erlebnis ihrer Vivazzo Zeit war der Brand in der WG Akazie. Obwohl die Feuerwehr schnell vor Ort war, sei alles bis auf die Grundmauern heruntergebrannt. «Wir mussten die Leute mitten in der Nacht umplatzieren, zum Glück ist niemandem etwas passiert.» Danach zog die WG Akazie ein paar Monate später in eine neue Wohnung, direkt neben der WG Magnolie in Hinwil.
Ihr Rat an neue Mitarbeitende lautet: «Offen sein. Nicht alles so heiss essen, wie es gekocht wird.» Es brauche in diesem Umfeld eine gewisse Gelassenheit. Neugierig soll man sein und sich auf die Menschen einlassen. Und manchmal müsse man auch hinstehen, Regeln durchsetzen und vielleicht etwas unpopulär sein: «Das gehört halt auch dazu».
Vorfreude auf freien Raum
Auf die Frage, wie es nun im Ruhestand weitergehe, antwortet Gaby lachend: «Also eigentlich bin ich seit zwei Jahren pensioniert. Der bereichernde Kontakt in unserem Team und mit den Bewohnenden hat mich jedoch dazu bewogen, noch länger zu arbeiten.». Nun freue sie sich auf den neuen Lebensabschnitt und hätte kein Problem, ihre Freizeit zu füllen: «Jetzt kann ich vermehrt meine sozialen Kontakte pflegen und vieles anderes. Ich möchte die freie Zeit geniessen und Raum geben für Neues.» Ausserdem sei sie seit kurzem auch Grossmutter. Aber wo ein lachendes Auge ist, ist auch ein weinendes: «Ich hatte eine gute Zeit in der Stiftung und werde auch einiges vermissen. Sollte einmal Bedarf bestehen, kann ich mir gut vorstellen, auch in den Wohngruppen einzuspringen.»
Severin Kolb, Marketing & Kommunikation Vivazzo Stiftung
📷 : eine typische Szene in der WG, ohne Gaby
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