10 Jahre Christian Kaufmann: Ein Rückblick auf eine Dekade in der Holzmanufaktur

19.12.2024 | Blog > Arbeit >

Christian Kaufmann, Leiter Holzmanufaktur, feierte sein 10-jähriges Jubiläum und wurde von seinem Team mit einem Apéro überrascht. Zeit, auf das vergangene Jahrzehnt der Holzmanufaktur zurückzuschauen, in dem viel passiert ist.

Auf die Frage, wie es sich anfühlt, nun zehn Jahre in der Vivazzo Stiftung zu arbeiten, antwortet Christian Kaufmann bescheiden: «Nicht speziell anders als vorher». Der Apéro zu seinem Jubiläum sei eine Überraschung gewesen, er habe von nichts gewusst. Im Bankraum wartete am Dienstagnachmittag das Team der Holzmanufaktur mit Verstärkung auf Christian: Der Geschäftsführer Thomas Meier, Stiftungsratspräsident Kurt Eisenbart und der Leiter des Hauswart-Teams Martin Metzger hielten eine kleine Ansprache. «Es war schön, am meisten gefreut habe ich mich aber danach über die Worte der Mitarbeitenden vom zweiten Arbeitsmarkt, das fand ich wirklich toll», erzählt Christian. Und weiter: «Mein grösstes Anliegen ist es, das Selbstvertrauen unserer Leute zu stärken, wir sind eine super Truppe». Dass seine Mitarbeitenden den Mut gefunden hätten, vor den Versammelten zu sprechen, zeige den guten Spirit, der in der Holzmanufaktur herrscht.

Ein Rückblick auf die letzten 10 Jahre

Neben einem kleinen Geschenk wurde Christian eine Collage überreicht, welche er 2018 im Rahmen des Projekts «Werkstatt 2020» erstellt hat. Damals war die Vivazzo Holzmanufaktur noch unter dem Namen «Werkstatt Team Bubikon» an einem kleineren Standort in Bubikon untergebracht, und musste die Weichen für die Zukunft stellen. Christian erinnert sich an diese Zeit zurück: «Wir waren im Industriegebiet oberhalb einer grossen Schreinerei eingemietet und durften dort die Infrastruktur mitbenutzen. Die Werkstatt befand sich damals im dritten Stock – es gab einen Warenlift, aber der Transport unseres Materials war aufgrund der beschränkten Grösse des Lifts oft schwierig.» Die damaligen Werkstatt-Räumlichkeiten seien mehr auf Wohnraum ausgelegt gewesen, vor allem die Höhe der Räume. In diesem Umfeld habe sich die Arbeit der Vivazzo Holzmanufaktur stetig entwickelt und sei nach und nach gewachsen, bis die Räume am Ende zu eng wurden.

Als dann das Hauswart-Team von der Holzmanufaktur getrennt wurde (die beiden Bereiche operierten damals zusammen) sei der Umsatz zurückgegangen, so dass sich die Holzmanufaktur neu ausrichten musste. Dadurch kam es zum Projekt «Werkstatt 2020», wo Fragen über die zukünftige Ausrichtung der Holzmanufaktur behandelt wurde. Christian resümiert:  «Es hat uns aus heutiger Sicht gut getan, dass wir uns in der Neuausrichtung darauf konzentriert haben, welche Produkte wir herstellen sollten: Wir sind nun auf Kundenarbeiten, Innenausbau und eigene Produkte (Haushalt, Therapie und Spielsachen) spezialisiert. Dabei orientieren wir uns an Marktpreisen.» Viele Eigenproduktgeschichten nach Spezialwünschen mit kleinem Preis und viel Aufwand seien im Rahmen des Projekts «Werkstatt 2020» aufgegeben worden. Weiter wurde sehr erfolgreich mehr Verantwortung an die Mitarbeitenden im zweiten Arbeitsmarkt übertragen und dabei geschaut, welche Ressourcen zur erfolgreichen Bewältigung der Aufgaben benötigt wurden. Jedoch war 2018 schnell klar: Die Holzmanufaktur braucht für die Neuausrichtung andere Räumlichkeiten. So entstand im Projekt «Werkstatt 2020» eine Collage, welche die Vision für die zukünftige Werkstatt festhalten sollte – und eben diese Collage wurde nun am Apéro in der neuen Werkstatt wieder an Christian überreicht.

Von der Collage zur Realität

Auf der Collage leitet die Frage «Lust auf Abenteuer?» den Umbruch zur neuen Werkstatt ein. So war die Vision auf der Collage: Es soll eine moderne, helle Werkstatt mit vielen Fenstern werden. Es hat eine Bibliothek mit Infomaterial. Trotz der modernen Räume soll Charme spürbar sein und die hergestellten Produkte sollen einen Ohlàlà- oder Wow-Effekt haben. Es soll Platz für Menschen mit eigenem Charakter geben und die Werkstatt soll unter dem Wert «Angetrieben durch Herz» operieren.

Und was wurde aus dieser Collagen-Vision? «Heute haben wir alle diese Punkte abgedeckt, ich war am Apéro selbst überrascht, wie präzise wir unsere Vision umsetzen konnten» erklärte Christian schmunzelnd. Der Weg zu dieser passenden Werkstatt war aber nicht einfach. Fünf bis sechs ernstzunehmende Objekte haben nicht zu einem Ergebnis geführt, bis es dann endlich gepasst hat: «Der Vorbesitzer der aktuellen Werkstatt kannte uns und hat uns informiert, dass er uns die Räumlichkeiten in Wolfhausen verkaufen würde. Wir sind heute sehr glücklich mit unserer geliebten Werkstatt, sie ist ideal für uns. Die neue Werkstatt hat unserem ganzen Team wirklich nochmals Energie gegeben.»

   

Zum Abschluss dankt Christian seinem Team: «Es ist grossartig, mit so einem Team zusammenzuarbeiten, wo alle wollen. Jeder macht, was in seinen Möglichkeiten liegt, da ist sehr viel positive Energie vorhanden. Unsere Werkstätte ist ein Ort, wo ich einfach nur staune, was passiert und wie sich die Leute entwickeln. Danke an alle für die grossartige Zusammenarbeit in den letzten 10 Jahren!»

 

Text: Severin Kolb, Marketing & Kommunikation