Auf der hintersten Seite der Vivazzo Zeitschrift «Austausch» findet sich jeweils ein liebevoll von Hand gemalter Comic. Thematisch passt er zum jeweiligen Schwerpunktthema. Die Zeichnerin Bernadette Marty gibt Einblicke in den Entstehungsprozess.
Gerne stelle ich mich vor und verleihe dem Comic ein Gesicht. Mein Wohnort ist Hinwil und ich hause in der WG Akazie. Schon im Kindergarten liebte ich die kreative Arbeit: Ich griff zu Bleistift und Farbe, in Vaters Holzwerkstatt beschlagnahmte ich Holz, Hammer sowie Nägel und meine Mutter überliess mir ihre Nähmaschine.
All diese schöpferischen Tätigkeiten prägten mein Leben. Heute arbeite ich im Diakonenhaus Greifensee im Webatelier – meine Aufgaben sind dort sehr vielfältig. In meiner Freizeit beschäftige ich mich auch heute noch gerne kreativ: male Bilder, gestalte verschiedene Karten, flicke und ändere Kleider – und mit der Nähmaschine nähe ich Bilder.
Zufällig reingerutscht
Zum Comiczeichnen kam ich eher zufällig. Eines Tages wurde ich von der Austausch-Redaktion angefragt, ob ich einen Comic zeichnen könnte. Ich sagte zu und so rutschte ich in die Redaktion vom Austausch und kreiere nun jeweils den Comic. Es bereitet mir immer wieder viel Spass.
Ich verlasse jeweils die Redaktionssitzungen mit vielen Impulsen vom Redaktionsteam, voller Ideen im Kopf und mache mich zuhause an die Arbeit. Je nach Thema fällt es mir leichter oder schwerer etwas zu skizzieren. Im Wohnzimmer breite ich meine Utensilien auf dem Tisch aus, höre Musik und ein Kaffee darf dabei auch nicht fehlen.
Der Comic entsteht
Ich brauche viel Platz, damit meine Gedanken fliessen können. Für meine Geistesblitze greife ich gerne als Inspiration zu meinem Schnippelbuch und vor allem nach Büchern von «Zürich by Mike» und anderen interessanten Illustratoren. Dort suche ich nach geeigneten Motiven und füge sie in meinen Comic ein.
Zuerst fertige ich eine Skizze mit den wichtigsten Elementen und Abläufen an. Manchmal herrscht so ein richtiges Kino im Kopf, dann brauche ich eine Pause. Wieder am Werk, wird heftig illustriert, radiert und durchgestrichen.
Manchmal benötigt es nur wenige Änderungen, um einem Gesicht oder Händen mehr Ausdruck zu verleihen. Ist die Skizze erstellt, zeichne ich das Ganze auf das Originalpapier und koloriere es mit Aquarellfarbe. Voilà, fertig ist mein Comic.
Für mich ist es immer so spannend, wie wohl mein Werk wahrgenommen wird und ich freue mich immer sehr über Rückmeldungen zu meinem Schaffen. Bernadette Marty, WG Akazie.
Severin Kolb, Marketing & Kommunikation Vivazzo Stiftung
Die Zeitschrift „Austausch“ zum Thema Bildende Kunst kann man HIER nachlesen.
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